Süßenbrunnerstrasse West - BF 02

Wien, Wettbewerb - 2.Preis

KONZEPT
Der Entwurf ist inspiriert von der angrenzenden Kulturlandschaft der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Gliederung in Flurstücke von West nach Ost wird von gruppigen Baum- und Strauchpflanzungen und einem geschwungenem Weg überlagert. Offene Rasenflächen wechseln mit hohen Staudenpflanzungen und gliedern so die Räume von Nord nach Süd. Die Struktur lässt viel Raum für Aneignung und Veränderung zu. Dezentrale an den Weg angelagerte Kleinkinderspielplätze und wegbegleitende Spielpunkte regen den Spielfluss und die Fantasie der Kinder an. Im gesamten Quartier finden sich neben Beerenstreuchern und andren essbaren Pflanzen auch Obstbaumhaine bzw. Obststreuwiesen bei den im Masterplan verorteten Vorhöfen und Gartenhöfen. Sie sind das thematische Entre zum Quartier und unterstützen die Adressbildung.

ZONIERUNG
Die Stichwege zur Süßenbrunner Strasse sind in Farbasphalt und mit einer Breite von 2,50m ausgeführt. Die Anbindung an den Fußweg im Westen in wassergebundener Decke und 2,00m Breite. Die Zonierung von öffentlich zu halböffentlich funktioniert intuitiv durch die räumliche Verengung der Quartiersgärten. Die dichten Bepflanzungen und der schmale geschwungene Weg deuten eindeutig auf einen hören Grad der Privatheit hin. Der Quartiersgarten wiederum ist durch eine Bandstahlkante konturlos zu den Eigengärten in der Höhe leicht abgesetzt.

ÖKOLOGIE
Die lockere Teilung im strengen Rahmen der Flurstücke und die konturlose Ausführung mit Bandstahl lassen einen großen Spielraum für topographische Ausformulierungen zu. Leicht Anhügelungen und Muldenausbildungen sorge für genügend Substrathöhe bei Baumpflanzungen und kontrollierter Abführung des Regenwassers. Die erhöhten Substratstärke retendieren zusätzlich Wasser bei Starkregenereignissen. Die dichten Baupflanzungen in der Mitte der Gebäude bilden grüne Dächer und beschatten die Gebäude. Die Verdunstungskühle der Pflanzen klimatisiert zusätzlich die Wohnräume. Helle größtenteils sickerfähige Beläge tragen weiter zur Gesamtbilanz der Klimaresilienz bei.

BEPFLANZUNG
Die Bepflanzung der Quartiersgärten erfolgt mit hochaufgeasteten und ausladenden Bäumen wie Gleditsia riacanthos 'Skyline', raumbildende Heisterbäumen wie Amelanchier larmarkii, und verschiedenen Beerensträuchern zur kleinräumigen Strukturierung. Unterschiedliche Obstbäume finden sich in den Obstreuwiesen.
Die Staudenbepflanzung erfolgt mit heimischen, naturnahen und standortangepassten Staudenpflanzungen mit hohem Gräseranteil.

Grundriss 1:250

Projektdetails

Projektart: geladener Wettbewerb
Auszeichnung: 2. Preis
Planung: 2022
Architektur: BWM Architektur & Design interdisziplinäre ZT GmbH und Freimüller Söllinger Architektur ZT GmbH

Pläne