Süßenbrunnerstraße West - Park Nord

Wien, Wettbewerb

KONZEPT
Der neue Park im Norden des Gebiets Süssenbrunner Strasse West ist inspiriert von der ehemaligen Nähe zur Donauau und der Rückeroberung der einstigen Naturlandschaft. Die Grundstruktur der Freiflächen folgt der Aufteilung in Flurstücken, die hier das aktuell prägendste Element der Landschaft sind. Überlagert werden diese von einer Insel- und Flußstruktur, wie sie von der Natur und vom Wasser geformt wird. Die Inseln mit ihren sanften topografischen Ausformungen (Mulden und Hügel) gliedern die Fläche in unterschiedlich große Teilräume. Beim Durchschreiten bietet sich ein abwechslungsreiches räumliches Erlebnis.

STRUKTUR
Die Parkfläche gliedert sich wie im Masterplan vorgegeben in eine ruhigere Zone im Osten, dem „Grätzlpark“ und eine aktivere Zone mit Spiel- und Sportangebot im Westen, dem „Spielpark und dem Sportpark“. Der Grünanteil mit Baumpflanzungen bildet einen grünen Filter zur Süßenbrunner Straße, bringt viel Grünvolumen und Schatten in die Wohnbebauung und lockert zur offenen Fläche im Westen auf.
Die dichten Baumpflanzungen aus hauptsächlich Hochstämmen wechseln sich mit Lichtungen ab, welche als Spiel- und Liegewiesen beliebt sind. Die Spiel- und Sportflächen im Westen werden ebenfalls durch Baumpflanzungen schall- und sichtschutztechnisch leicht von der Wohnbebauung abgesetzt. Die funktionale Gliederung erfolgt vom Norden her beginnend mit dem „Spielpark“ (Kinder- und Jugendspielplatz), dem „Sportpark“ mit Calisthenics Stationen, Ballsportfeldern und im dem „Grätzlpark“ mit Tischtennisplätzen. Im südlichem Bereich befindet sich ein naturnaher Raum mit Baumhainen, einer freien Wiese und einem Rodelhügel als räumlichen Abschluß. Der Blick in die Landschaft wird gerahmt durch gruppierte Baumpflanzungen aus Hochstämmen und einigen Heistern.
Die Sitzmöblierung besteht aus Standard-Sitz- und Hochbänken und eigens für den Park, in Abstimmung mit den anderen Baufeldern des Quartiers, gestalteten Liegedecks aus Holz.

ÖKOLOGIE UND KLIMA
Die freie Ausformung der Inseln als sanfte Hügel stellt genügend Substrathöhe für Bäume auf unterbauten Flächen sicher. Die Muldenausformung führt das Regenwasser bei stärkeren Ereignissen kontrolliert der Versickerung zu. Nebenbei entsteht Verdunstungskühle, sowohl bei den Hügeln durch mächtiger Substratstärken, wie bei den Retentionsmulden durch langsame Versickerung. Bei der Belagswahl wurden größtenteils sickerfähige Beläge ausgewählt, wie auch helle Farben im Spektrum von beige bis hellbraun. Im naturnahem Bereich im Südwesten ist eine größere Fläche für Naturschutzmaßnahmen vorgesehen, welche direkt an die offene Landschaft angrenzt.

BEPFLANZUNG
Die Bepflanzung besteht hauptsächlich aus Hochstämmen mit einigen Heisterbäumen zur zusätzlichen Raumbildung. Auf Sträucher wurde wegen der schlechten Einsehbarkeit verzichtet. Als Leitbaumarten werden Quercus cerris, Acer pseudoplatanus, Acer campestre 'Elsrijk', Gleditsia triacanthos 'Skyline' und Prunus avium vorgeschlagen.
Die Staudenpflanzungen sind grundsätzlich mit den Standardsortiment Staudenmischpflanzungen der MA42 ausgeführt. Der Anteil der Sukzession soll Richtung offener Fläche im Westen kontinuierlich zunehmen. So entsteht im Grätzlpark ein anderer Eindruck als jener des an die Landschaft grenzenden Spiel- und Sportparks. Hier werden die Staudenflächen von Sukzession dominiert und die Rasenflächen werden durch weniger Mahd und einer anderen Saatgutmischung zur Wiese.

Grundriss 1:250

Projektdetails

Projektart: geladener Wettbewerb
Auszeichnung: -
Planung: 2022